quer beet ii


Kolkata – das Herz Indiens
Juli 22, 2008, 1:26 pm
Filed under: Kathrin

Puenklich um sieben Uhr in der Frueh wurden wir bei unserem Hotel in Gangtok von einem noch etwas verschlafenen Taxifahrer abgeholt. Wir lehnten uns jedoch bald beruhigt zurueck, der Fahrer schien diese Route wirklich gut zu kennen und fuhr sehr vorsichtig. Als wir unseren Pass bei der Ausreise aus Sikkim stempeln liessen zeigte er uns einen Stand wo es etwas zu Fruehstueck geben sollte, wir beschlossen jedoch bei Kitkat, Pepsi und Chips zu bleiben. Die Strasse nach Siliguri schlaengelte sich zwischen dichtem Wald und Fluessen mit starker Stroehmung, oft sassen ganze Affengruppen am Strassenrand auf den Pfeilern und schauten die vorbeifahrenden Jeeps erwartungsvoll an. Von unserem Fahrer erfuhren wir, dass viele dieser Affen von Menschen abhaengig sind, die ihnen immer wieder Essen bringen, wenn auch dies nicht gerade erfreuchlich ist, die Affen waren jedoch einfach suess. Nach etwa fuenf Stunden kamen wir am Flughafen an, wo uns eine Dame am Check-in Schalter erklaehrte, dass unser Flug gecanceld sei. Ich dachte wirklich ich hoere nicht richtig, das konnte doch nicht sein: doch, es konnte. Wir mussten uns also einen anderen Flug buchen, zum Glueck gab es gleich einen in zwei Stunden und wir konnten uns fuer einen aehnlichen Preis zwei Tickets mit Kingfisherairlines ergattern. Der Flug war sehr angenehm, es wurde auf kleinen Bildschirmen „Tom und Jerry“ gezeigt, was zwar ausser uns niemand zum lachen brachte. Am Flughafen in Kolkata gelandet kauften wir uns ein Prepaid-Taxi-Ticket, welches uns zur Sudder-Street bringen sollte, an dieser Strasse befinden sich die meisten Hotels. Bei einer Strassensperre gab es eine kleinere Diskussion mit dem Fahrer, der fuer einen Umweg mehr verlangte, doch einmal mehr bewies Nicolas seine Hartnaeckigkeit und wir fuhren den Umweg ohne mehr zu bezahlen. Wir hatten ein bestimmtes Hotel aus dem Reisefuehrer ausgesucht, zu dem wir auch als erstes gingen, jedoch enttaeuscht wieder kehrt machten, es war komplett ausgebucht. Es begann eine schreckliche Suche nach einem guten Hotel, nach einer Stunde umherlaufen, Hoteltreppe hinauf, Hoteltreppe hinunter, Hausnummer weiter drueben dasselbe und so weiter, schien uns diese Mission unmoeglich. Diese Strassen sind eng, es ist enorm dreckig, die Leute uriniren ueberall hin, man wird angerempelt, es ist heiss und das T-shirt ist voellig durchnaesst, nun, man kann sich vielleicht so vorstellen, wie hoellisch unangenehm diese Suche war. Wir liessen und einige Male irrefuehren von einem schraegen Typen, zwei Neuseelaenderinnen wollten uns vergeblich helfen und wir glaubten es kaum, nach etwa zwei Stunde umherirren fanden wir ein Zimmer mit AC, Fernseher und relativ ruhiger Lage, wir glaubten es kaum.

In Kolkata spielt sich alles auf der Strasse ab und wenn ich schreibe alles, meine ich wirklich alles. Nun, wir finden uns soweit so gut zurecht, haben ein gutes Cafe gefunden, einen kleinen Supermarket und ein Restaurant, wo man sogar Pilzrahmsuppe bekommt. Wir haben uns einige Sehenswuerdigkeiten vorgenommen, jedoch nur immer eine Aktivitaet pro Tag, da wir sonst diese zehn Tage definitiv nicht ueberleben wuerden. Wir schlafen ziemlich lange, so bis Mittag und gehen dann erstmal ins Cafe und trinken MilkShakes oder Kaffee. Danach gehen wir irgendwo zu Mittag essen und machen danach einen Spaziergang durch das Strassenchaos Kolkatas. Ich war noch nie in einer Stadt die so anstrengend ist, wenn man hier zwei Stunden umhergelaufen ist, dann ist man unglaublich froh sich wieder ins klimatisierte Hotelzimmer zu begeben. Die Leute laufen einem oft nach, wollen einem irgendetwas verkaufen, in ein Restaurant holen oder machen einfach nur Spass mit uns auf ihre Art. Die Kinder fassen uns oft an, es ist schwierig damit umzugehen. Wir nehmen es also so leicht es geht und haushalten mit unserer Energie. In Kolkata kann man gut beweisen was man in Indien alles gelernt hat, diese letzte Station unserer Reise ist meiner Meinung nach einer der intensivsten. Kolkata ist fuer mich das Herz Indiens, hier erlebt man die indische Kultur hautnah.


4 Kommentare

liebe kathrin, danke für eure nachrichten. ich glaube, ich kann jetzt auch gut gerüstet nach indien fahren, weil ich von euch soooviel gelernt habe. alles liebe und gute für euch 2. den eltern geht es gut in der bretagne und uns auch. eure ingrid und ivo aus hannover.

Kommentar von Ivo Frenzel

Ihr lieben zwei Traveller, der Kulturschock ab Kolkatta ist wohl vorprogrammiert aber er hilft in jedem Fall und auch in Zukunft das Dort- oder Da-Sein zu relativieren. Wir freuen uns riesig auf Euch! Danke für das schöne Buch, in welchem wir seit drei Monaten blättern konnten. Eine gute Heimreise wünscht Euch s’Cädi

Kommentar von CÄDI

Lieber Nicolas, heute zu Deinem 20.Geburtstag den-ken wir besonders an Dich und Kathrin. Natürlich mit den allerbesten Wünschen für Dich und Eure Zweisamkeit. Wie schön, dass Ihr diese faszinie-rende, aber auch keineswegs einfache Reise gemein-sam bewältigt habt. Wir freuen uns auf Eure gesunde und glückliche Rückkehr.Euer Ivo.-
liebes geburtstagskind, lieber nicolas, auch ich gratuliere dir sehr herzlich zu deinem runden geburtstag und wünsche dir von ganzem herzen ein glückliches, gesundes und beschwingtes neues lebensjahr. vielen dank für die interessanten berichte; wir sind ganz süchtig nach querbeetii.
liebe grüße an euch 2 von eurer ingrid.

Kommentar von Ivo Frenzel

Millionen von Inderinnen und Indern feiern ihren zwanzigsten Geburstag in Kalkutta, Schweizer duerften es etwas weniger sein. Nochmals happy birthday, Nici. Hoffentlich hat dir Kathrin einen schoenen Dal-Kuchen gebacken… A bientot, Mic

Kommentar von Mic




Kommentare sind geschlossen.